Sonntag, 6. Januar 2013

Kurmeile Templin

Hallo liebe User,


heute möchte ich mich mit der Thematik "Kurmeile" auseinandersetzen. Wie ihr wisst, sieht es ja an der Kurmeile nicht sonderlich gepflegt aus und es entsteht auch keinesfalls der Eindruck, dass sie irgendjemanden kurieren könnte, da sie eher einer traurigen Ruine gleicht.
Das eigentliche Ziel, die Kurmeile nach erfolgreicher Fertigstellung der Therme mit der historischen Altstadt zu verbinden, hat leider nicht funktioniert. Nun gehört sie allerdings fest zum Templiner Stadtbild, weshalb wir gründlich überlegen sollten, wo hier konkreter Handlungsbedarf besteht.

Was ist die Kurmeile heute?

Meiner Ansicht nach ist die Kurmeile auf Höhe des Templiner Gymnasiums nichts anderes als ein Ackerweg, der kaum Interessantes oder Erlebbares offenbart. Zugegeben: Die Skateranlage und der Basketballplatz sowie das Kletternetz („Spinne“, die auch einst durch meine regelmäßigen Besuchen in Anspruch genommen wurde) bereiten vor allem Kindern- und Jugendlichen Freude und Freizeitspaß. Der Fußballplatz hat meines Erachtens seinen Namen nicht verdient. Ein sicheres Ballführen ist nicht möglich und auch die Tore mit den Metallstreben sind unglücklich gewählt, da der Ball unkontrolliert durch die Gegend springt und somit auch den Torwart gefährdet.  Ansonsten befindet sich nicht mehr viel Zählbares entlang der "Kurmeile". Auf der Höhe des Wohngebiets „An der Koppel“ befinden sich noch ein verwaister Kinderspielplatz und ein Objekt, welches wohl in seiner ursprünglichen Idee Wanderern und Fahrradfahrern ein angenehmes Päuschen bieten sollte. Dieser Geländeabschnitt wurde ebenfalls nicht gepflegt und von Vandalisten zerstört. Der Sortenschaugarten für alte Apfelsorten sieht ebenfalls verwahrlost und ungepflegt aus.

Zu den offiziellen Lösungsvorschlägen

Wie sehen die offiziellen Lösungsvorschläge aus? Im Kurstadtkonzept möchte man Entspannung und Gesundheit etablieren: Sinnesstationen, Bewegung mit Sportgeräten, Naturerlebnis mit Naturspielplatz, Kräuterbeete zur Förderung der gesunden Ernährung, nachhaltige Energieerzeugung (z.B. Sonne) etc..
Die Frage die sich mir stellt ist: Ist das nicht zu viel Gutmenschentum??? Ich muss euch ehrlich gestehen, dass bei mir im Kopf gleich wieder das Bild der verwaisten Kurmeile aufgetaucht ist, wo ab und zu ein paar Skatepark-Elemente herumstehen, sodass ich mich dazu entschloss, mir gleich einen neuen Whiskey-Cola einzugießen ;).

Zu meiner Vision

Meine Idee ist die Gründung einer GmbH von kommunaler Seite aus. Außerdem soll der Umbau der Kurmeile in einen Volkspark initiiert werden. Dort sollen Erholung, Spaß sowie Kultur für alle Altersgruppen ermöglicht werden. Was bedeutet das konkret?
Die Kurmeile soll interessanter werden: Der Bau einer Beachvolleyballanlage, eines Fußballkäfigs, eines Trampolins, eines Schachbrettes, eines großen Abenteuerspielplatzes, eines Wasserspielplatzes, einer Kegelbahn, die Erweiterung des Skateparks, die Erhaltung und Verbesserung des Streetballfeldes, etc.!
Den Ideen sind vorerst keine Grenzen gesetzt. Die Vorstellungen der Stadt Templin können ohne Probleme integriert werden.  Die Ideen sind ja auch nicht schlecht. Aber das, was gemacht werden soll, ist kein richtiges Konzept!!!!

Zur Finanzierung

Und jetzt kommt die alles entscheidende Frage: Wie soll  diese Idee finanziert werden?  Das gesamte Gebiet muss eingezäunt werden. Der Park muss mit Werbeträgern von Unternehmen (lokal und überregional) finanziert werden.  Dazu eignen sich Werbeanzeigen (Beispiel: Streetballfeld, Fußballkäfig,etc.). Ein Kaffee kann durch Vermietung weitere Einnahmen erzielen, regionale Künstler erhalten eine Plattform  und können ihre Kunst  im gesamten Park dezent zum Kauf anbieten. Außerdem wird natürlich ein Eintritt fällig. Dazu habe ich mir als Beispiel die Preise vom Volkspark Potsdam angesehen.

 Parkeintritt im Überblick:

 Tageskarten
 Sommertarif vom 1. März bis 30. November
 Normal: 1,00 Euro
 Ermäßigt: 50 Cent
 Kinder bis zur Vollendung des 7. Lebensjahres Eintritt frei

 Wintertarif vom 1. Dezember bis 28. Februar
 Generell: 50 Cent

 Jahreskarte

Normal: 16 Euro
Ermäßigt: 10 Euro

Nun werdet ihr bestimmt erst einmal fluchen. Aber es ist wichtig, dass dafür etwas Geld eingenommen wird. Damit wird sichergestellt, dass die Anlage gepflegt und vor Vandalismus geschützt wird. Außerdem kann man mit diesem Objekt vielleicht sogar ein kleines Plus für den Stadthaushalt erzielen und es entstehen ein paar Arbeitsplätze. Und davon gehe ich stark aus, da es in unserer Gegend nichts dergleichen gibt. Somit würden Besucher aus Zehdenick, Gransee, Prenzlau, Lychen bis nach Angermünde in unsere Stadt gelockt werden. Auch für Touristen wäre es meiner Ansicht nach eine Attraktion. Und wenn wir mal ehrlich sind: 16 Euro für ein gesamtes Jahr? Ein Euro für einen Touristen? Eigentlich ein Witz....
Wenn ihr einmal am Holzwurm Beachvolleyball gespielt habt oder am Ahorn Seehotel den Fußballkäfig nutzen wolltet, wisst ihr was ich meine.

 In diesem Sinne wünsche ich euch noch einen schönen Sonntag.

 Grüße euer Robert

4 Kommentare:

  1. Hi Robert, ganz netter Beitrag aber meinst du nicht du hast da ein paar Betrachtungspunkte vergessen? Mir stellen sich da nämlich gleich mal ein paar Fragen. Ich möchte nur mal kurz auf eins zwei Sachen eingehen. Du regst ja an, aus der Kurmeile einen Volkspark zu machen. Auch dein Einzugsgebiet nennst du. Aber wie viel Prozent deines Einzugsgebietes sind denn potenzielle "Kunden". Schon allein der Zaun und deren Aufstellung für dieses Gebiet würde wahrscheinlich die Jahreseinnahmen verschlingen. Im Zusammenhang mit dem Einzugsgebiet versehe ich auch mal die Werbeanzeigeneinnahmen mit einem großen Fragezeichen. Das Kaffee muss auch erstmal gebaut werden und möchte dann überleben. Wer geht so ein finanzielles Risiko ein? Zudem finde ich den Vergleich mit dem Volkspark Potsdam als etwas utopisch. Betrachtet man deren Einzugsbereiche. Zu guter letzt hast du in keinem Punkt den von uns so "geliebten" Umweltschutz und deren Paragraphen in Betracht bezogen. Ich persönlich bin nur noch sehr selten in Templin aber alles in allem finde ich es gut, dass es Leute wie Dich gibt die sich Gedanken über unsere Heimat machen. Mach weiter so, beachte nur etwas mehr Punkte bei deinen Ausführungen . Auch wenn der Beitrag aus der lameng geschrieben ist, hoffe ich auch das etwas konstruktives dabei war.

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  2. Ich bedanke mich für das Kommentar. Für mich sind eigentlich 99% des Einzugsgebietes potenzielle Kunden. Bis auf ein Mensch der an sein Bett gefesselt ist soll dieser Park ja für alle da sein (Volkspark). Die Werbeanzeigen sollen das ganze natürlich nur finanziell unterstützen. Die Stadt muss Geld in die Hand nehmen und etwas hervorbringen was wirklich Gewicht hat. In Templin wurde immer irgendwie nichts halbes und nichts ganzes gebaut. Klar, ich gebe zu, dass das ganze auch ein Reinfall werden kann aber alles kann floppen...Mut muss man haben. Templin soll auch nicht Potsdam mit dem Volkspark überflügeln. Diese Ausmaße sind für Templin utopisch. Ich bin übrigens aus unserer Landeshauptstadt durch einen sehr hochrangigen angestellten im Bereich Beteiligungsmanagement erst auf diese Idee gebracht worden. Der fragte mich...könntet ihr sowas nicht auch super in Templin machen?...Und ich dachte...Ja klar, an der Kurmeile wäre es perfekt. Ich habe keine Ahnung vom Umweltschutz ;) aber ich denke wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

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  3. Meiner Ansicht nach ist die Diskussion um einen Volkspark an der Templiner Kurmeile mehr als berechtigt.

    Ich finde es auch super, dass du dich so engagierst Robert.

    Allerdings muss ich auch sagen, dass eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Templin und dem "Volkspark" unumgänglich ist. Die Werte, die der Volkspark als "Unternehmen" verkörpern wird, fallen letztendlich auch auf Templin als Tourismusort zurück. Deshalb ist es von immenser Bedeutung, dass sich Templin schleunigst aber mit Bedacht auf dem Tourismusmarkt positioniert, konkrete Werte als Kurort festlegt, welche sich im gesamten Stadtbild deutlich wiedererkennen lassen und vor allem ENDLICH mal wirklich Geld in die Hand nimmt.

    Wenn sich die Verantwortlichen dazu entschließen sollten, als Familien- und Gesundheitsort das entsprechende Zielgruppenpotenzial zu erschließen, darf man die akquirierten Touristen auch nicht enttäuschen, indem man einen Volkspark herrichtet, der nicht wirklich zu den "Verprechen über Templin als Tourismusort" im Reiseprospekt passt.

    Soll heißen: Alle eventuellen Ideen und Elemente des Volksparkes müssen der Erholung, Gesundheit und der Bespaßung der Kinder und Familien dienen.

    Doch damit ist es lange nicht getan: Der Volkspark muss mit den anderen Destinationen in der Stadt zusammenarbeiten um die Existenz zu sichern. Darüber hinaus, müssen alle Baustellen in der Stadt (und dazu gehören nach wie vor Ruinen wie das Alliende) beseitigt werden. Denn nur der kleinste Zweifel am Werteversprechen Templins, lässt die Touristen in andere Regionen ziehen. Und davon gibt es wirklich genug andere, in denen man als Tourist sein Geld lassen kann. Als Tourist möchte ich auch Klarheit. Wenn ich mit der Absicht auf Erholung verreise, dann möchte ich diese auch überall erleben. OHNE den kleinsten Aussetzer. Sonst kann ich das nächste Mal auch die Stadt XYZ bevorzugen.

    Denn es gibt genug Tourismusorte, die von allem ein bisschen haben, aber kein komplette Wertepaket. Und dazu gehört momentan auch leider Templin noch.

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  4. Dem kann ich eigentlich nichts weiteres hinzufügen.

    Ich stimme vollkommen zu.

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