Liebe User,
heute melde ich mich mit einem Thema welches schon länger in
meinem Kopf herumgeistert. Ich bin durch die Ausgabe 03/2010 des
Wirtschaftsmagazins Brand Eins auf die Idee einer Wiederbelebung der
sogenannten „Tante Emma Läden“ oder „Konsums“ gekommen. Ich weiß, dass viele
diese Idee als nicht machbar oder „Träumerei“ bewerten werden, aber ich bin von
dem Konzept zu 100% überzeugt und glaube das eine Umsetzung bei entsprechendem
ernsthaften Willen ohne Probleme möglich ist.
Wozu brauchen wir ein solches Konzept?
Templin ist mit ca. 377 km² die flächenmäßig 8. größte Stadt
in Deutschland und ist mit einer Bevölkerungsdichte von 43 Einwohnern je km² so
dicht besiedelt wie Tadschikistan. Als Flächenstadt kommen damit spezielle
Verantwortungen für die Kernstadt Templin im Bereich Nahversorgung zu. Wer mit
Menschen aus den Ortsteilen spricht wird feststellen, dass die Grundhaltungen
gegenüber der Eingemeindung in die Kernstadt Templin als negativ betrachtet
wird. Dem sollten wir entgegensteuern. Die funktionierende Nahversorgung in einem
Dorf ist elementar für den dauerhaften Erhalt und soll den Fortzug verhindern
und den Zuzug begünstigen. Außerdem ist
ein Dorfladen das Kommunikationszentrum eines Dorfes und somit sehr wichtig für
das Zusammenleben und der Gemeinschaft unter den Einwohnern. Wenn wir zudem die
Dörfer bei der touristischen Erschließung effektiv fördern möchten ist dies ein
sehr wichtiger Ansatz. Für uns sind weite Wege relativ normal, aber möchte ein
Tourist 20 Minuten mit dem Auto fahren um seine Grundbedürfnisse zu stillen?
Ich denke eher nicht. Hinzu kommt, dass vor allem ältere Leute aufgrund ihrer
zunehmend eingeschränkten Mobilität und Bedarf nach persönlichen Kontakte mit
diesem Konzept gefördert werden. Sekundäre Begründungen wären zudem die Zeitersparnis, die Umweltverträglichkeit durch weniger Autofahrten und eine Reduzierung des Innenstadtverkehres.
Dezentrale Versorgung im Stadtgebiet
Ich glaube sehr wichtig ist die Einbeziehung der Bevölkerung
in den Prozess bei der Schaffung eines neuen Dorfladens. Die große Frage die
den Einwohner des jeweiligen Ortsteiles gestellt werden muss ist: Wollt ihr in
eurem Dorf wieder einen Laden haben? Wenn diese Frage positiv bewertet wird
sollte nun die Stadt Templin bei der Koordination und Kooperation unter die
Arme greifen. Beratung bei Geschäftsplänen
und Standortanalysen sowie Grundstück-/Immobilienwahl sollten hierbei
die Kernpunkte sein. Hierbei sollte auf
ein Grundkonzept zurückgegriffen werden was in einem solchen Laden enthalten
sein sollte:
- Lebensmittel (regionale
Produkte vorgezogen)
- Rezeptfreie Arzneimittel
- Post (Annahme und Abholung: zum Beispiel Hermes)
- Geldautomat, Zigarettenautomat
- kleine Sitz- und Stehgelegenheiten
- Kaffeeautomat und Wurstwärmer
- Lotto-Annahmestelle
- Standort direkt an der Hauptstraße bei möglicher Kundschaft
durch Durchfahrverkehr
Finanziert werden sollen diese Läden durch Genossenschaften.
Hierbei kann man sich bereits mit einem Betrag ab 50 Euro beteiligen und
Anteile daran erwerben. Mit der Hilfe eines Finanzpartners müssten bei einem
solchen schlüssigen Konzept weitere Kredite ohne Probleme möglich sein. Über
eine feste Beteiligung in den Genossenschaften seitens der Stadt würde ich mich
offen gegenüberstellen.
Für dieses Thema gibt es etliche funktionierende Beispiele.
Wer sich einmal an einer Suchmaschine bemüht findet dort Artikel von jeder
seriösen Überregionalen Zeitung.
Euch allen noch einen schönen Sonntag
Grüße euer Robert ;)
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