Sonntag, 5. Mai 2013

Tante Emma ist zürück



Liebe User,

heute melde ich mich mit einem Thema welches schon länger in meinem Kopf herumgeistert. Ich bin durch die Ausgabe 03/2010 des Wirtschaftsmagazins Brand Eins auf die Idee einer Wiederbelebung der sogenannten „Tante Emma Läden“ oder „Konsums“ gekommen. Ich weiß, dass viele diese Idee als nicht machbar oder „Träumerei“ bewerten werden, aber ich bin von dem Konzept zu 100% überzeugt und glaube das eine Umsetzung bei entsprechendem ernsthaften Willen ohne Probleme möglich ist. 

Wozu brauchen wir ein solches Konzept?

Templin ist mit ca. 377 km² die flächenmäßig 8. größte Stadt in Deutschland und ist mit einer Bevölkerungsdichte von 43 Einwohnern je km² so dicht besiedelt wie Tadschikistan. Als Flächenstadt kommen damit spezielle Verantwortungen für die Kernstadt Templin im Bereich Nahversorgung zu. Wer mit Menschen aus den Ortsteilen spricht wird feststellen, dass die Grundhaltungen gegenüber der Eingemeindung in die Kernstadt Templin als negativ betrachtet wird. Dem sollten wir entgegensteuern. Die funktionierende Nahversorgung in einem Dorf ist elementar für den dauerhaften Erhalt und soll den Fortzug verhindern und den Zuzug begünstigen. Außerdem ist ein Dorfladen das Kommunikationszentrum eines Dorfes und somit sehr wichtig für das Zusammenleben und der Gemeinschaft unter den Einwohnern. Wenn wir zudem die Dörfer bei der touristischen Erschließung effektiv fördern möchten ist dies ein sehr wichtiger Ansatz. Für uns sind weite Wege relativ normal, aber möchte ein Tourist 20 Minuten mit dem Auto fahren um seine Grundbedürfnisse zu stillen? Ich denke eher nicht. Hinzu kommt, dass vor allem ältere Leute aufgrund ihrer zunehmend eingeschränkten Mobilität und Bedarf nach persönlichen Kontakte mit diesem Konzept gefördert werden. Sekundäre Begründungen wären zudem die Zeitersparnis, die Umweltverträglichkeit durch weniger Autofahrten und eine Reduzierung des Innenstadtverkehres.

Dezentrale Versorgung im Stadtgebiet

Ich glaube sehr wichtig ist die Einbeziehung der Bevölkerung in den Prozess bei der Schaffung eines neuen Dorfladens. Die große Frage die den Einwohner des jeweiligen Ortsteiles gestellt werden muss ist: Wollt ihr in eurem Dorf wieder einen Laden haben? Wenn diese Frage positiv bewertet wird sollte nun die Stadt Templin bei der Koordination und Kooperation unter die Arme greifen. Beratung bei Geschäftsplänen  und Standortanalysen sowie Grundstück-/Immobilienwahl sollten hierbei die Kernpunkte sein.  Hierbei sollte auf ein Grundkonzept zurückgegriffen werden was in einem solchen Laden enthalten sein sollte:

- Lebensmittel (regionale Produkte vorgezogen)
- Rezeptfreie Arzneimittel
- Post (Annahme und Abholung: zum Beispiel Hermes)
- Geldautomat, Zigarettenautomat
- kleine Sitz- und Stehgelegenheiten
- Kaffeeautomat und Wurstwärmer
- Lotto-Annahmestelle
- Standort direkt an der Hauptstraße bei möglicher Kundschaft durch Durchfahrverkehr

Finanziert werden sollen diese Läden durch Genossenschaften. Hierbei kann man sich bereits mit einem Betrag ab 50 Euro beteiligen und Anteile daran erwerben. Mit der Hilfe eines Finanzpartners müssten bei einem solchen schlüssigen Konzept weitere Kredite ohne Probleme möglich sein. Über eine feste Beteiligung in den Genossenschaften seitens der Stadt würde ich mich offen gegenüberstellen. 

Für dieses Thema gibt es etliche funktionierende Beispiele. Wer sich einmal an einer Suchmaschine bemüht findet dort Artikel von jeder seriösen Überregionalen Zeitung.

Euch allen noch einen schönen Sonntag

Grüße euer Robert ;)

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